24April

Altersweisheiten von Handtüchern und pinken Ponys

Altersweisheiten von Handtüchern und pinken Ponys

Jeder von euch kennt sicherlich den Spruch: „Ach Gott wie die Zeit vergeht!“ Vorzugsweise von den Müttern oder Großmüttern. Am besten noch wangenkneifend „…und sooo groß bist du geworden“ Na ja, größer werde ich nicht mehr, älter natürlich schon. Warum ich das erzähle? Nun, ich hatte doch erst kürzlich Geburtstag – also letztes Jahr und dieses Jahr schon wieder. Und inzwischen ertappe ich mich selbst immer öfter beim Gedanken daran, dass die Zeit tatsächlich nur so verfliegt.

Jeder von euch kennt sicherlich den Spruch: „Ach Gott wie die Zeit vergeht!“ Vorzugsweise von den Müttern oder Großmüttern. Am besten noch wangenkneifend „…und sooo groß bist du geworden“ Na ja, größer werde ich nicht mehr, älter natürlich schon. Warum ich das erzähle? Nun, ich hatte doch erst kürzlich Geburtstag – also letztes Jahr und dieses Jahr schon wieder. Und inzwischen ertappe ich mich selbst immer öfter beim Gedanken daran, dass die Zeit tatsächlich nur so verfliegt.

Wie wahrscheinlich viele von euch habe auch ich eine ellenlange Internet-Bestellshop-Wunschliste, für den Fall, dass man gefragt wird, was man sich denn zu seinem Ehrentag so wünsche. Aber wieso fällt einem gerade dann gar nichts ein, wenn man tatsächlich gefragt wird??? Das Hirn ist vollkommen leer. So auch, als mich meine Mutter dieser Tage fragte, was ich denn dieses Jahr möchte. Da ich gerade im Bad stand, noch keinen Kaffee im Gesicht, und mit glasigem Blick in den Spiegel starrte, erblickte ich darin meine bunt zusammengewürfelten Bade- und Handtücher. Ich erwiderte ebenso schnell wie unbedacht: „Endlich mal mehrere Handtücher in einer Farbe wären schön!“
Als ungefähr 1,3 Sekunden später mein noch müdes Hirn verarbeitet hatte, was ich gerade gesagt hatte, flitzte ich zu meiner Mutter und erklärte ihr, dass ich morgendlichen Quatsch geredet und doch viel lieber ein neues Objektiv für meine Kamera hätte. Verwundert starrte sie mich an und meinte nachdrücklich „DU. Wolltest. Handtücher!“. Oh mein Gott, was hatte ich nur angestellt?! Ich versuchte wort- und gestenreich ihr meine Begeisterung für die Foto-Technik näher zu bringen und auch weshalb mein Wunsch sich geändert hätte. Ihr Blick blieb verständnislos und leer. Irgendwann räumte sie dann gnädigerweise ein, dass ich ja selbst entscheiden müsse, was mir wichtiger sei. Mir viel ein Stein vom Herzen. Fröhlich antwortete ich, dass ich dann wirklich echt total gerne das Objektiv für meine Kamera hätte. Wieder schaute sie mich mit diesem seltsamen Blick an und antwortete mir, dass wir gemeinsam in einen tollen Laden fahren würden, wo ich mir meine zukünftigen Handtücher dann selbst aussuchen dürfe. Was soll ich dazu sagen? Als brave Tochter antwortete ich mit Widerwillen, dass Handtücher ja ach so toll seien. Hilfe, wie komme ich aus dieser Nummer wieder raus?
Am Abend telefonierte ich mit einer Freundin und erzählte ihr empört von dem Alien-Blick-Handtuch-Gespräch. Sie erzählte mir, dass sich ihre Kleine zum Geburtstag eine Art pinkes, nachtleuchtendes, rückwärts laufendes, glitzerndes Pony wünsche. Bitte??? Wie kann man sich so etwas Ekelhaftes wünschen? Und was soll man mit so einem Teil anfangen? Ich war entsetzt, dass sich ein Mensch - wenn auch erst 5 Jahre alt - so etwas Unsinniges allen ernstes wünschen kann. Ich entgegnete, dass sie der Kleinen doch ein Buch schenken könnte ein Pferde-Memory oder dergleichen. Da traf es mich wie ein Blitz: Für meine Mutter ist mein supertolles Objektiv dasselbe wie für mich dieses pinke, nachtleuchtende Pony!
Mit dieser neuen Erkenntnis wagte ich ein erneutes Geburtstagsgespräch mit meiner Mutter. Ich spielte dabei unseren ersten Kommunikationsversuch nach, bis sie plötzlich loslachte und meinte, dass ich natürlich Geld fürs Objektiv bekäme und sie wirklich sehr ignorant gewesen sei im Hinblick auf meinen Wunsch. Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass sie sich ignorant verhalten hat. Sie hat eben, bedingt durch ihre Lebenserfahrung, eine andere Brille auf als ich und somit eine andere Sicht auf Dinge, die ihr wichtig erscheinen. Andernfalls müsste ich ja auch mich selbst als ignorant bezeichnen, weil mir nicht einleuchtet, weshalb sich jemand ein pinkes, glitzerndes … ihr wisst schon … Pony wünscht. Nun habe ich beschlossen, zukünftig wichtige Entscheidungen, etwa mein Geburtstagsgeschenk betreffend, erst nach einer großen Tasse Kaffee und reichlicher Überlegung zu treffen. Ha, mit dem Alter wird man also doch klüger.

Also Leute, lieber mal kurz in sich gehen und die virtuelle Wunschliste checken, bevor ihr neben eurer nächsten Torte einen Stapel Flauschhandtücher liegen habt, vielleicht sogar in Pink. Außer natürlich, ihr wünscht euch gerade nichts sehnlicher.

eure Diane Feininger

Posted in Ansichtssachen

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