24April

Hirnausfall und schuld ist das Wetter

Hirnausfall und schuld ist das Wetter

Kennt ihr auch diese Tage, die sich scheinbar endlos hinziehen? Wie an der Schuhsohle klebender Kaugummi? Je mehr man daran zieht, desto länger und ereignisloser wird‘s. Nur mit erheblichem Einsatz von Kraft und Energie bekommt man diesen Dreckskaugummi irgendwann von der Sohle gefriemelt. Solche Tage gibt es bei mir leider öfter mal, besonders im Winter. Nachdem ich also kürzlich mit äußerster Anstrengung den Kampf gegen mein Bett gewonnen und mich nach zähem Ringen aus meinem warmen Nest gequält hatte, begann ich damit, meine am Vorabend so sorgfältig niedergeschriebene To-do-Liste abzuarbeiten und die Dinge, die ich mir für diesen Tag vorgenommen hatte, endlich zu erledigen. Doch nichts davon wollte so richtig klappen. Just in dem Moment, als ich kurzzeitig auf der Couch pausierte, um einen vermeintlich belebenden Kaffee zu trinken, war es, als ob mein Hirn autonom irgendein Reboot-Programm startete.

Kennt ihr auch diese Tage, die sich scheinbar endlos hinziehen? Wie an der Schuhsohle klebender Kaugummi? Je mehr man daran zieht, desto länger und ereignisloser wird‘s. Nur mit erheblichem Einsatz von Kraft und Energie bekommt man diesen Dreckskaugummi irgendwann von der Sohle gefriemelt. Solche Tage gibt es bei mir leider öfter mal, besonders im Winter. Nachdem ich also kürzlich mit äußerster Anstrengung den Kampf gegen mein Bett gewonnen und mich nach zähem Ringen aus meinem warmen Nest gequält hatte, begann ich damit, meine am Vorabend so sorgfältig niedergeschriebene To-do-Liste abzuarbeiten und die Dinge, die ich mir für diesen Tag vorgenommen hatte, endlich zu erledigen. Doch nichts davon wollte so richtig klappen. Just in dem Moment, als ich kurzzeitig auf der Couch pausierte, um einen vermeintlich belebenden Kaffee zu trinken, war es, als ob mein Hirn autonom irgendein Reboot-Programm startete. Mit dem Endergebnis „ERROR – komplett heruntergefahren“. Ich schiebe diesen menschlichen Totalausfall frecherweise auf das Wetter. Zurzeit schneit es ja unaufhörlich, und die ganze Landschaft ist mit einer dicken Decke aus Schnee überzogen. Alleine das lässt mich schon sehnsüchtig gähnend an mein Bett denken. Zugegeben, Schnee sieht wirklich bezaubernd aus. Doch außer zu einer gepflegte Schneeballschlacht oder dem Bau eines witzigen Schneemanns lädt mich die weiße Pracht nicht wirklich dazu ein, mich länger als nötig draußen aufzuhalten. Das ist einfach nicht das richtige Wetter, um Bäume auszureißen oder eben eine dumme To-do-Liste abzuarbeiten! Findet ihr nicht auch? Meine Motivation jedenfalls verharrte an besagtem Tag mucksmäuschenstill in ihrem Versteck. Ich dachte mir: „Ach, ich zappe nur mal eben durch die Kanäle“. Da nichts Interessantes lief, wollte ich mich nach kurzer Zeit wieder vom Couch-Polster lösen. Doch irgendwie konnte ich mein Hinterteil ums Verrecken nicht mehr von der bequemen Sitzfläche bewegen. Was war da los? Ich hatte doch noch so große Pläne, was ich binnen der nächsten Stunden alles erledigt haben wollte! Doch nichts passierte. Es war mysteriös. Geradezu, als wären mein Hintern und meine Couch zwei Magnete, die einander so fest angezogen hätten, dass es menschlich Kraft nicht mehr vermochte, sie voneinander zu trennen. So streckte ich nach kurzem Kampf die Waffen und tat … nichts. Außer auf meiner Couch zu sitzen und die witzig durch die Gegend wirbelnden Schneeflocken zu betrachten. Gelegentlich startete ich einen halbherzigen Versuch, meine Gedanken doch wieder in den Griff zu bekommen. Nach mehreren Fehlschlägen kapitulierte ich komplett. Als sich mein träger Blick irgendwann auf die Uhr richtete, erschrak ich kurzzeitig. Da hatte ich doch glatt einen Großteil meiner tatenlosen Zeit mit dem Versuch vergeudet, mich noch irgendwie dazu zu motivieren, etwas Sinnvolles zu erledigen, um wenigstens einen Punkt meiner ellenlangen Liste abzuarbeiten. Ob ich mich schlecht dabei gefühlt habe, so faul zu sein? Na sicher. Aber noch schlechter fand ich es, dass ich Stunden damit zugebracht hatte, mich schlecht zu fühlen, anstatt mich zu fragen, ob es nicht ausnahmsweise auch mal okay sein könnte, mit Jogginghose auf der Couch zu sitzen und nichts zu tun. Denn selbstverständlich ist das in Ordnung. Erst recht, wenn draußen tonnenweise Schnee liegt und man sich drinnen so wunderbar einkuscheln kann ... mit einem guten Buch, bei einer netten TV-Serie, bei einem angenehmen Gespräch oder eben einfach mit Nichtstun. Ich kann euch sagen, es ist einfacher und auch sinnvoller, wenn man sich an so einem besonders zähen Kaugummi-Tag rechtzeitig eingesteht, dass man heute weder die Welt retten noch den Pulitzer-Preis oder dergleichen erringen wird, und sich lieber ganz bewusst und freudig dem Nichtstun hingibt. So vermiest man sich wenigstens nicht selbst die Stimmung, sammelt Kraft statt sie zu verschwenden, kann seine Verschnaufpause in vollen Zügen genießen und sich dabei denken: „Morgen ist auch noch ein Tag!!!“

Matte, aber wohlwollende Grüße Eure Diane Feininger

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